Hike#89 / Dielsdorf – Aarau

Das Wetter will schon wieder nicht mitspielen, meine erste geplante mehrtägige Wanderung auf dem Alpenpässe Weg fällt wegen der angekündigten Starkniederschläge komplett ins Wasser. So bleiben mir und Immo nichts anderes übrig, als vom Unterwallis in nördlichere Regionen auszuweichen, denn auch im Süden ist Pflotsch angesagt; kurz hatten wir uns noch überlegt ins Sarganserland oder Calanca-Tal zu reisen, zum Glück haben wir v.a. letzteres sein lassen, die Überschwemmungen in Misox haben uns gezeigt warum.

So begeben wir uns frühmorgends in Richtung Zürich und kehren schliesslich nach Dielsdorf ab, von da wollen wir die ersten zwei Etappen des Jura Höhenwegs absolvieren. Noch scheint ein wenig die Sonne als wir hoch nach Regensberg laufen und den schönen Schlosshof durchqueren, die pubertären Anarcho-Sprayereien und -Zettelchen sorgen für Heiterkeit. Von da an geht’s mehrheitlich auf Waldwegen zur Hochwacht mit seiner pilförmigen Antenne, dahinter beginnt der schöne und technisch ziemlich anspruchsvolle Gratweg bis zum Burghorn, wo wir kurz Znüni-Pause einlegen.

Beim Lägernsattel beschliessen wir den Gratweg nordseitig zu verlassen, das feuchte und rutschige Terrain macht zwar Laune, ist jedoch ziemlich zeitaufwendig. Wir folgen dem gelben Wanderweg in Richtung Ennetbaden und stechen oberhalb Schloss Schartenfels aus dem Wald. Den schönen Ausblick auf Baden geniessen wir nur kurz, in der Ferne ziehen dunkle Regenwolken auf. Ruckzuck queren wir die Altstadt von Baden und steigen zur Burgruine Stein hoch, schon begrüsst uns die himmlische Feuchte von oben… Von da weg geht es relativ unspektakulär bis oberhalb Turgi, wo in Richtung Norden nacheinander Reuss und Limmat in die Aare fliessen; vor ein paar Jahren war ich hier schon mal (siehe Hike#59), das Wetter war um Längen besser! In Gebenstorf verkriechen wir uns zu einer heissen Schokolade zum Italiener, bevor wir Reuss beim Kraftwerk und Aare beim Schwarzen Turm überqueren, beide haben einen beeindruckenden Wasserstand. Den nächsten Halt legen wir bei der alles überragenden Linde von Linn ein. Mir war nicht bewusst, dass der Jura Höhenweg an dieser eindrücklichen Linde vorbeikommt, sie reiht sich – wie die Alte Dame von Crémines (siehe Hike#88) – ein in die schützens- und erwandernswerten Bäume der Schweiz!

Nun steht der letzte Abschnitt bis oberhalb Aarau an, das nasskalte Wetter weiss die Stimmung etwas zu trüben, vor allem die Nebelschwaden nehmen wir jede Orientierung, sodass beim Abstieg zur Staffelegg zur Postautostation ich prompt in die falsche Richtung eingestiegen wäre, hätte es keine Anschrift gehabt. Den kurzen Abschnitt über Benkerjoch zur Wasserflue, dort wo wir letztes Mal nach Aarau abgestiegen sind (siehe Hike#87), lassen wir links liegen, denn es erwartet uns ein grandioses Nachtessen bei meinem SBB-Arbeitskollegen Armand in Aarau. 🙂


Distanz: 41km
Höhenmeter: 1’515m hoch / 1’325m runter
Marschzeit: 11h30
GPS-Route: SchweizMobil
Beschrieb: Jura-Höhenweg (Nr. 5), Etappen 1+2

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