Halb neun in Muotathal lĂ€uft alles gemĂ€chlich an, schon interessant wie ich innert einer halben Stunde aus dem freitĂ€glichen Trubel in Schwyz befreien kann. Gleich hinter der SĂ€gerei steigt der matschige Bergwanderweg hoch. Die ersten Kilometer sind nicht wirklich spektakulĂ€r – den Blick auf den grossen Mythen mal ausgenommen – dienen einem gemĂŒtlichen AufwĂ€rmen. Erst beim steilen Aufstieg zum Höch Weidli erfordert etwas Konzentration. Die Aussicht auf den Planggstock sowie ab Wannentritt in Richtung SĂŒdosten hin zu Hunds-, Ross- und Chaiserstock wissen zu begeistern.
Unterhalb von FĂŒdlen – ja, die Alp heisst wirklich so! – beginnt der langsam aber stetig steiler werdende Aufstieg in Richtung Klingenstock. Etwas mĂŒhsam gestaltet er sich, denn der Wanderweg ist ziemlich ausgewaschen und schlecht markiert, geradliniges Hochkraxeln ist die Folge.
Oben auf dem Klingenstock brennt die Sonne unbarmherzig, es ist Sommer Ende Oktober! Ich geniesse das Panorama und futtere ein paar Kalorien, dann gehtâs weiter dem Grat entlang dem Fronalpstock entgegen. Der Bergwanderweg ist super ausgebaut und gesichert, wohl aufgrund seiner grossen Beliebtheit bei den Massen. Die Masse heute Freitag hĂ€lt sich sehr in Grenzen, zum GlĂŒck. Viele Passagen sind atemberaubend, an den Brienzergrat kommen sie jedoch nicht heran (siehe Hike#38)! Nach etwas mehr als einer Stunde treffe ich beim Berggasthaus auf dem Fronalpstock ein, und es wimmelt vor Touristen. Rasch flĂŒchte ich vor dem PulkâŠ
FĂŒr den Abstieg wĂ€hle ich weiss-rot-weiss anstatt weiss-blau-weiss, denn das Erdreich ist nass und rutschig, da will ich nicht auf dem Weg durch die ChĂ€len unnötig meine Gesundheit riskieren. Zum Schluss verwöhnt mich die schöne Aussicht auf den Urnersee sowie auf RĂŒtli auf dem gegenĂŒberliegenden Ufer.
Distanz: 28km
Höhenmeter: 2â100m hoch / 2’290m runter
Marschzeit: 7h
GPS-Route:Â SchweizMobil
Beschrieb: Via Suworow (Nr. 55), Etappe 6 (Abschnitt Kapf – Muotathal); Gratweg Stoos (Nr. 827); Weg der Schweiz (Nr. 4), Etappe 4 (Abschnitt Axenstein-GĂŒtsch)