Day#74 / Highway 36 – Boundary Spring (km 2142-2167)

Rechtzeitig vor dem Sprinkler-Wecker verlasse ich den Chester Park, da quasi alle Restaurants und Cafés heute Dienstag geschlossen haben, frühstücke ich heute im Supermarkt; Kaffee, Schokomilch, Donut, Banane und Apfel, das passt! Um halb neun hoffe ich mein Paket beim Post Office abholen zu können (endlich eine neue kurze Hose!), doch die Päckchen wurden noch nicht sortiert. So mache ich mich wiederum auf den Weg zur Bibliothek, da kann ich zumindest auf der Veranda von den gelegentlichen Regentropfen geschützt im Internet surfen und Bücher anschauen. Auf dem Weg lerne ich noch den Plumas County-Sheriff namens Justin kennen, wir kommen ins Gespräch und er gibt mir eine Führung durchs Polizeigebäude. Schon spannend, was sich unter einem Dach alles befindet, nebst Frontdesk, Büroräumen, Garage mit Motorrädern und Skidoos natürlich auch eine Knastzelle und einen Waffenraum, erstaunlicherweise aber auch einen grossen vollausgestattete jedoch aktuell nicht benutzten Gerichtssaal. Um zehn kann ich endlich mein Paket abholen und mich per Autostopp zum Trailhead fahren lassen. Heute sind fix 16 Meilen eingeplant, da im Lassen Nationalpark ein Bärenkanisterobligatorium herrscht, wer keinen dabei hat, muss den ganzen Park d.h. rund 20 Meilen am Tag durchwandern und darf nicht übernachten. Das habe ich vor…

Die ersten zehn Meilen sind wiederum verbrannte Erde resp. zerstörter Wald. Unterschied zu vor zwei Tagen ist die ziemlich dichte Wolkendecke, was die Stimmung drückt. Zudem ist es feucht, der vom Wind aufgewirbelte Staub bleibt überall kleben, nicht lustig. Glücklicherweise regnet es nicht, das gäbe eine mächtige Sauerei.

Nach und nach wird es grüner, zumindest bis zum Feather River. Die letzten acht Kilometer sind dann wieder von schwarzen dürren Gräten gen Himmel dominiert. Ich stelle mein Zelt auf einem mir ziemlich gefährlich erscheinenden Plätzchen bei der Boundary Spring auf, hoffentlich bleibt das Totholz da stehen wo es ist! 🧐


2 Kommentare

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Wow, Privat-Führung vom Sheriff, cool.
Gibt es eigentlich auch Flecken, wo es nicht gebrannt hat? Ich hoffe ja bloss, dass Du ohne grösseren Waldbrand durchkommst.

Im Norden gibts noch mal einen Abschnitt, in dem es heftig gebrannt hat, und da ist der PCT über 21 Meilen komplett gesperrt. Diesen zu umfahren bedeutet 150 Meilen Umfahrung… grrrr!

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