Day#37 / Sherman Pass Road – Olancha Peak Saddle (km 1130-1167)

Das Vorbereitungs-Brimborium sowie das fertig gelesene Buch haben mich irgendwie unruhig schlafen lassen, kurz vor fĂŒnf krĂ€ht unbarmherzig der Hahn auf dem GrundstĂŒck, noch vor meinem Wecker. Ich mache mir FrĂŒhstĂŒck und versuche danach alles irgendwie sinnvoll in den Rucksack zu packen, was mir trotz klobigem BĂ€renkanister gelingt. Mein Rucksack ist Ă€hnlich gut gepackt wie in der WĂŒste, das bedeutet ein bequemes Tragen, ich bin zufrieden. Noch kurz an die Waage hĂ€ngen – inklusive 2 Liter Wasser wiegt er 42 lb resp. 19kg, nicht schlecht – und mich verabschieden, dann geht‘s los. Zuerst geht es der Strasse lang zurĂŒck zum Trail, dann dem Kern River entlang, am Campground vorbei – ich lache beim Anblick des blauen WC-Zeltes laut auf, sowas gibt‘s – und stetig hoch zum Sattel des Dear Mountain, dann kurz hinab jn den Monache Meadow, wunderschön! Ich treffe den Briten Angus wieder, sein lustiger und teilweise komplett unverstĂ€ndlicher Akzent lĂ€sst mich immer wieder schmunzeln; er entdeckt zwei Koyoten, die vor uns den Trail queren, sehr cool. Bei der Kern River Bridge mache ich Mittagspause und beim Beobachten der Schwalben, die von/zu ihren Nestern unter der BrĂŒcke fliegen, schlafe ich kurz ein


Das Nickerchen hat gut getan und hilft mir den langen aber angenehm steilen Anstieg hoch zum Olancha Peak auf mich zu nehmen. Der Trail fĂŒhrt durch einen Wald riesiger Kiefern, ich bin wieder in meinem Element. Bei der letzten Möglichkeit Wasser einzupacken treffe ich den Kalifornier Greg, der letztes Jahr einen Videoblog fĂŒhrte fĂŒr die Strecke von Campo nach Kennedy Meadows, dieses Jahr hĂ€ngt er die Sierras an. Ich hatte wĂ€hrend meinen Vorbereitungen im 2021 keine Folge verpasst, und jetzt habe ich ihn an seiner Stimme erkannt, echt witzig! Gerade als ich mich verabschieden will, kommt mir eine grĂŒn gekleidete, freundliche aber ziemlich ernst dreinschauende Frau entgegen. Es ist eine Backcountry-Rangerin (mit Ă€hnlichen Vollmachten wie eine Polizeiperson) und sie will von mir den gesamten Papierkram d.h. die Permits, Ausweise etc. sehen und sie frĂ€gt mich aus
 eieiei, ich metzge mich nicht schlecht, sie lĂ€sst mich nach rund zehn Minuten weitergehen, ich will aber nicht mitbekommen, wie gewisse hinter mir, von denen ich weiss, dass sie ihr Essen nur halb im Kanister oder gar kein Papierpermit auf sich fĂŒhren, geschieht. Im Wordtcase werden sie aus dem Nationalpark verwiesen und ihr Permit annulliert, autsch! Ich gehe noch run anderthalb Stunden weiter, geniesse Blick auf den Olsncha Leak, das unter mir liegende Meadow sowie die fernen Berggipfel. GemĂŒtlich und noch bei wĂ€rmender Sonne stelle ich Zelt auf und koche mir ein feines Znacht. Ich bin gespannt, wie die Nacht auf ĂŒber 3100 m.ĂŒ.M. temperaturmĂ€ssig wird, es geht ein kalter Nordwind. Und BĂ€ren soll es aktuell auch gleich mehrere haben in dieser Ecke des Parks
 🙃


1 Kommentar

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Wow, das Zelt ist ja cool. Entweder ist das ein Dalek-Zelt oder die amerikanische Version eines Dixie-Klos.
Murmeli?
Und «Chains required» ist sĂŒss. Daher der Ausdruck «Chain Gang»?
Ich frage mich manchmal, warum amerikanische Amtspersonen immer erst mal raushĂ€ngen lassen mĂŒssen, dass sie eine Amtsperson sind. In der Psychologie wird soetwas als Zeichen fĂŒr SchwĂ€che gedeutet …
Hoffe, Du hattest eine gute Nacht und wĂŒnsche Dir weiterhin alles Gute!

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