Day#20 / Inspiration Point – Little Jimmy Campground (km 595-618)

Ich habe gut im Trailer geschlafen, um sechs Uhr beginne ich mit Packen, frĂŒhstĂŒcke danach ausgiebig und stelle mir eine Einkaufsliste zusammen, denn ich will fĂŒr zwei fĂŒnftĂ€gige Etappen Essen und sonstige GebrauchsgegenstĂ€nde einkaufen. Um 10 Uhr luchse ich schon durch die Regale des Jensen-Supermarkts, die Auswahl lĂ€sst sich echt sehen! Die knapp neun Kilo Futtermittel verteile ich auf zwei Essenspakete, das eine kommt in meinen Foodbag, das andere bei der Post in einen Karton, der nach Acton auf den RV Campground verschickt wird. So muss ich nicht mĂŒhsam in eine naheliegende Kleinstadt fĂŒr den Resupply mich begeben und spare Zeit
 Erfreulicherweise trudelt mein PĂ€ckchen mit meinen neuen Schuhen ein, und im Hardware Shop finde ich noch das ein und andere in der Hikerbox, das ist eine Kiste, in die Hiker nicht mehr benötigte Artikel fĂŒr nachkommende Hiker reinstellen, da findet man von Kleidung ĂŒber Essen bis zu Campingzubehör fast alles, es gilt das Sprichwort „The trail provides!“. Nach einem halben Kilo frischen Nudelsalat bin ich ready fĂŒr den Trail, meinen mich noch plagenden Durst lösche ich mit einer grossen Cola im Grizzly CafĂ©. Warum ich das so ausfĂŒhrlich erzĂ€hle? Um beispielhaft zu zeigen, wie grosszĂŒgig und zuvorkommend die Wrightwood‘ianer sind. Als ich zahlen will werde ich zur TĂŒr begleitet mit einem Grinsen der Kellnerin, als ThruHiker des PCT gehe dies doch aufs Haus


FĂŒr die Fahrt hoch zum Trailhead halte ich meinen Daumen in die Luft, keine 2min spĂ€ter lĂ€dt Maria, eine freundliche Mexikanerin, die ihren Sohn von der Schule abholen will mich, „Lemon“ und eine weitere Hikerin in ihr kleines Auto, das reiche zeitlich noch grad. „Lemon“ steigt direkt mit Maria in ein GesprĂ€ch auf Spanisch, und es scheint als wĂŒrde das Gequassel dem Auto Schub verleihen, ich jedoch verstehe mehrheitlich nur Bahnhof, 🙃 Um halb zwei stehe ich wieder auf dem Trail, zuerst stehen rund 7 km AufwĂ€rmen und dann der Aufstieg auf ddn Mount Baden-Powell auf dem Programm. Ersteres ist rasch erledigt, zweiteres braucht mich schon mehr. In der HĂ€lfte des Aufstiegs hole ich bei einer kleinen Quelle noch Trinkwasser, das ist die letzte Möglichkeit bis zum fĂŒr die Nacht avisierten Campground in 14km. Der zweite Teil des Aufstiegs ist strenger als gedacht, es liegen noch meterdicke Schneeverwehungen auf dem Trail, die es mehrheitlich in direttissima nach oben zu queren gilt. PĂŒnktlich zum Zvieri am FĂŒfi stehe ich auf dem Gipfel, dir Aussicht ist phĂ€nomenal, GlĂŒcksgefĂŒhle und FreudentrĂ€nen ĂŒbermannen mich, einfach mega-schön! Der 2‘867m hohe Berg gilt als vierthöchster des San Gabriel Gebirges und ist nach dem GrĂŒnder der amerikanischen Pfadfinderbewegung benannt.

Allzu lange kann ich nicht auf dem Gipfel bleiben, der Trail zum Little Jimmy Campground kĂŒndigt sich aufgrund teilweisem Schnee und starkem Wind auf dem Grat, spĂ€ter noch einem WaldstĂŒck das einem Schlachtfeld gleicht, nicht ganz einfach an. Kurz nach Sonnenuntergang treffe ich im Camp ein und richte mich direkt neben einer massiven Kiefer ein. Da hier insbesondere BĂ€ren hat, die das Camp regelmĂ€ssig besuchen, mĂŒssen alle Hiker ihr Essen in massive MetallschrĂ€nke mit bĂ€rensicherem Verschluss einsperren, Erinnerungen an meine Reise im Jasper-Nationalpark kommen auf. Dies ist meine letzte Amtshandlung heute, ich schlafe kaum habe ich meinen Kopf ins Kissen gelegt



2 Kommentare

Kommentieren

Heute haben wir ganz fest an dich gedenkt!! Luca ist mit dir gelaufen, unter 35 grad und voll Sonne ĂŒber einige Kilometer
 🎉 er hat mitgehalten
 yeah! Alles Liebe von uns aus Tremblant xxx

Irre, diese Gastfreundschaft und diese Bilder.
Es ist so eindrĂŒcklich und auch wenn Du vieles vermutlich vorher bereits gelesen hast, ist es dann in RealitĂ€t nochmal ĂŒberwĂ€ltigender.
Wir sind in Gedanken bei Dir und Du bist bei uns!

Schreiben Sie einen Kommentar