Day#21 / Little Jimmy Campground – Sulphur Spring Campground (km 618-654)

Der Baum neben mir hat gut ĂŒber mich gewacht und es gab keinen nĂ€chtlichen BĂ€renbesuch. Ich starte guten Mutes in den Tag, zuerst geht es primĂ€r mal runter zum Highway 2. Der Trail fĂŒhrt durch massiv verbranntes Gebiet, und so wundert es mich nicht, dass es kurzum so riecht, als wĂŒrde ich durch eine Hanfplantage laufen. Der Duft der Poodle Dog BĂŒsche ist so penetrant, das mir fast schlecht wird. Ich kreuze den Highway an der Stelle, wo dieser fĂŒr sĂ€mtlichen Verkehr gesperrt ist (keine Ahnung weshalb der Strassenabschnitt bis zum Trailhead Vincent Gap, von dort ging’s am Vortag hoch zum Mount Baden-Powell, wohl Steinschlag oder so). Nun geht‘s steil hoch auf den Mount Williamson, der offiziell Habitat von Berglöwen ist, leider begegne ich einzig ein paar Vögeln, skurril verbrannten BĂ€umen und daran wachsenden Pilzen. Den Aufstieg zum Gipfel spare ich mir, die Aussicht am Vortag sei um LĂ€ngen besser, meint ein Local
 gleich nach dem Sattel geht‘s wiederum steil bergab zum Highway.

Es folgt ein kurzer Abschnitt bis zu derjenigen Stelle des Trails wo seit Jahren ein juristischer Krieg tobt, „frog wars“ ist da der hĂ€ufig fallende Begriff. Eine vom Aussterben bedrohte Froschart ist im Tal heimisch wo der Trail durchgeht, und per Dekret sind wir Hiker aufgerufen einen Umweg um das Gebiet zu machen. Dieser fĂŒhrt ein paar Kilometer auf dem befahrenen Highway und anschliessend auf einem separaten Trail wieder zurĂŒck zum PCT. Ich nehme die Sache sportlich, setze Musik auf die Ohren und dĂŒse der Strasse entlang, irgendwie noch cool als Abwechslung. Outrun statt Frogger, dĂŒrfte den alteingesessenen Gamern etwas sagen! 😉

Beim Buckhorn Camp fĂŒhrt die Umleitung wieder in die Natur, weg vom Highway, runter bis ins Tal, wo ich Mittagspause mache. Langsam wird es so richtig heiss, und ich beschliesse rasch den Weg entlang des PCT zurĂŒck – ihr dĂŒrft dreimal raten – zum Highway hoch. Von da weg folgt der Trail fĂŒr die nĂ€chsten paar Kilometer dem Highway, und so ĂŒberrascht es kaum, dass er nebst viel MĂŒll auch Teile von verunfallten Autos und MotorrĂ€dern abbekommen hat, bedenklich aber nicht ĂŒberraschend, wenn ich die Fahrweise der Amis in ihrrn Sports- und Muscle-Cars beurteile. Der letzte Abschnitt des heutigen Tages fĂŒhrt mich durch die Pleasant View Ridge Wilderness bis zur kleinen Sulphur Spring – Quelle mit angeschlossenem Campground. Wunderbar sich im Bach wieder mal richtig zu waschen anstelle mit den Baby Wipes sprich FeuchttĂŒchlein. 😁 Mein Nachtessen wird um ein gekochtes Ei und eine Mandarine (keine Ahnung warum die Amis diesen Orange sagen) ergĂ€nzt, die ich beim Runterlaufen aus einer Trailmagic-KĂŒhltruhe gefischt habe



2 Kommentare

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Wow, ein spannender Tag. Die Vegetation ist cool. Insbesondere das erste und das letzte Bild im mittleren Abschnitt.
Warst Du alleine auf dem Campground.
Ich bin ja so enttÀuscht, dass Du keinen Berglöwen gesehen hast.
Also, wenn Du den PCT komplett durchwanderst ohne einen einzigen Puma, dann musst Du noch mal zurĂŒck!

Auf den Campgrounds bin ich selten allein, vor allem wenn die Wasserquellen weit auseinanderliegen, hĂ€ufen sich dann die Hiker. Ja das mit den Berglöwen, ein deutscher Hiker hatte GlĂŒck und bereits am zweiten Tag einen gesichtet
 wenn ich keinen sehe, dann gehe ich den Zoo, Chris! 😊

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