Day#15 / Big Bear – Little Bear Spring (km 428-460)

Heute hätte ich ausschlafen können, da aber Samstag ist und die Amis mit ihren lauten Schlitten ins Hochland kommen, um auf den sandigen Pisten rumzuräzen, war bereits kurz vor sechs Uhr fertig Horizontale. Dafür habe ich den Morgen seeehr locker angehen lassen, Frühstück und Kaffee genossen, die am Vorabend gekauften Fressalien in Ziploc-Bags umpacken, Zelt aufräumen, Planung für die folgenden 5 Tage machen, neue Turnschuhe bestellen etc. Wie ihr sehen könnt, auf dem Trail wird einem nie langweilig… Nach dem Auschecken kurz nach zehn Uhr mache ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle ins Zentrum, ich habe vor bis ans andere Ende der Stadt mit dem öV zu fahren und dann den Daumen in die Luft zu halten. Doch dazu kommt es nicht, ich treffe dasselbe ältere Ehepaar Steve und Michelle, die mich am Vortag in die Stadt gefahren haben, und die Herzallerliebsten laden mich mit Sack und Pack auf, fahren mich zum nächstgelegenen Outdoor-Geschäft für ein paar letzte Besorgungen und bringen mich schliesslich zum Trailhead, einfach so! Ich bin überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft… 🙏

Vom Trailhead laufe ich los, ich habe mir gemütliche 15km vorgenommen. Allerdings sind meine Beinchen heute so mühelos flott unterwegs, zum Schluss werden‘s doch wieder knapp über dreissig sein. Ich glaube langsam kriege ich meine Trail-Legs… 😁 Zu Beginn ist die Vegetation wüstenhaft und sehr trocken, besonders freuen mich die Joshua Trees, von denen einige sogar dattelartige Früchte tragen. Langsam windet sich der Trail hoch, führt durch ein verbranntes Gebiet mit massig Poodle Dog – Büschen. Witzig die mehrfachen Querungen von Geröllflächen, nebst den verschiedenen Rottönen sind vor allem die Geräusche beim Drüberlaufen, cool.

Danach wird‘s altbekannt waldig, bis ich bei der nächsten Wasserquelle meine Flaschen fülle und mir nebenbei noch ein fast kühles Bier aus der Trailmagic-Kühlbox gönne. Der Trail dreht schliesslich ab auf die Südseite und entsprechend eröffnet sich mir die Aussicht auf den Big Bear Lake, wunderschön.

Zu guter Letzt windet sich der Trail in langen Kehren runter in den Holcomb Creek, wo erfreulicherweise junge Kiefern langsam überhand über das verbrannte Gebiet nehmen. Kurz vor Sonnenuntergang treffe ich beim Trail Camp ein, wo ich mein Zelt aufschlage. Beim Zusammensuchen grosser Steine fallen mir zwei tarantelgrosse Spinnen auf, hoffentlich kommen mich die nicht besuchen in der Nacht, brrr! 😳


1 Kommentar

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Wow, wieder mal eine eindrückliche Etappe.
Und ja, diese Hilfsbereitschaft, das ist schon typisch amerikanisch.
Freue mich, dass Du so gut voran kommst!

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