Day#7 / Lost Valley – Mary‘s Place (km 201-235)

Eine Woche bin ich nun unterwegs, und der heutige Tag war echt der anstrengendste. Die Gluthitze hat mir echt Schwierigkeiten gemacht, zudem war die Landschaft zwar sehr schön, jedoch mehrheitlich Kakteengarten, nicht mal eine Klapperschlange hat mir eine Abwechslung machen wollen. Der Start in den Tag fiel mir leicht, trotz ziemlich windiger Nacht, alles hat tiptop gehalten, die Nebelschwaden haben ein wenig Feuchte hinterlassen. Die knapp drei Meilen zu Mike‘ Place, einem Trail-Angel der am Wochenende Hiker auf sein Anwesen zum Feiern einlädt, ist mein erstes Ziel. Dort beziehe ich mein Wasser für den nächsten Abschnitt. Und hoch geht‘s danach den Berg auf ca. 1700 m.ü.M., von wo ich in der Ferne den San Jacinto und San Gorgonio Peak erkennen kann.

Beim Abstieg ist der Trail technisch ziemlich anspruchsvoll, weil teilweise überwachsen und im Hang etwas abgerutscht, danach ist mir erstmals sehr langweilig, und ich entschliesse mich in die kalifornische Busch-Kunde einzuführen, für Hiker von Hikern natürlich. Die folgenden vier Gestrüpp-Arten sind am häufigsten anzutreffen (siehe Bild-Untertitel):

1. Die reisserische „Nrrrrgh“-Staude
2. Die sanfte „Ahhh“-Staude
3. Die ruppige „Rrrgtac“-Staude
4. Die heimlifeisse „Hrrrmpf“-Staude

Selbstverständlich gibt‘s die vier auch in Kombination, da heisst es für den gebürtigen Hiker clever sich fortbewegen, gerade einfach soll das ganze ja nicht gerade sein, oder?

Und natürlich, dann gibt‘s am Wegesrand noch die „No-no“-Exemplare, die hinterlasse sogar mit Hose Löcher! 😂

Nun, genug Botanik für heute, bin echt froh das Fach in meinem Studium zumindest ein Semester lang besucht zu haben…

Auf halbem Weg zur Tule Spring, einem sumpfigen Wasserquell, begegne ich noch der Section-Hikerin Sam, die für den kalifornischen Staat arbeitet. Spannend zu erfahren, wie die Leidensgeschichte einer Highspeed-Rail – Verbindung von Nord- bis Südkalifornien entwickelt rrsp. sich verheddert hat. Schliesslich holt mich auch noch Rainbow ein und gemeinsam wird mal Pause gemacht.

Danach beginnt die Quälerei bei über 35 Grad, was den Fotos wohlt nicht zu entnehmen ist. Schöne Eindrücke bleiben aber allemal…

Bei der Hiker-Oase von Trail-Angel Mary fülle ich meinen Wasservorrat auf und halte Ausschau nach einem Plätzchen für main Zelt, doch es sind viel zu viele Hiker:innen da und nur noch abschüssige Plätze frei, also steige noch gut eine Meile hoch auf den Hügel, und siehe da, niemand da… 😃


1 Kommentar

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Wow, ein unglaublich schöner Ort für Dein Zelt. Neid!
Und Deine Botanik-Lesson – mehr davon.
Warum heisst dieser eine Hügel denn Suicide Rock?
Weiterhin alles Gute und halte durch!!

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