Hike#73 / Balsthal – Weissenstein – Raimeux – Grandval

Das alljährliche Pulver-Fest steht an, und im Vergleich zum Vorjahr (siehe Hike#39) würde ich gerne über eine Alternativroute auf den Mont Raimeux gelangen. So beschliesse ich, eine Etappe des Jura-Höhenwegs mit dem Aufstieg von Süden her zu verbinden…

Balsthal – Raimeux (Tag 1)

Starten tue ich frühmorgends in Balsthal, das ich leicht verschlafen mit dem Zug erreiche. Der erste Abschnitt der Wanderung führt mich im Zickzack hoch zur Schwengimatt, zuerst auf Schotterpiste, dann etwas später auf einem stark überwachsenen Waldwanderweg, stetig hoch. Schmunzeln muss ich über die witzig beschrifteten roten Bänkchen, einen solchen Vereinsnamen sehe ich zum ersten Mal. Unterhalb des Rosschopf eröffnet sich ein erstes Mal der Blick aufs Seeland, die Fernsicht ist leider ziemlich verhangen. Der nun folgende Abschnitt entlang der Breitflueh bis zum militärisch genutzten Hallchöpfli ist sehr abwechslungsreich.

Danach geht es zuerst steil runter, bis der Weg vor Hinteregg auf einen Feldweg wechselt. Ich bleibe dem ausgeschilderten Jura-Höhenweg treu, was ich nach rund 5km ziemlich bereue. Hätte ich doch nur den Weg über den Grat genommen, hätte sicherlich länger gedauert, wäre aber spannender gewesen. Henu!

Nachdem ich das Rüttelhorn passiert und die Schmiedenmatt gequert habe wird‘s wieder unterhaltsamer, der Blick auf die Ostflanke des Weissensteins weiss zu gefallen. Auf dem Sattel beim Niederwiler Stierenberg angekommen, eröffnet sich mir die Sicht auf Welschenrohr, Harzer und dahinter das Tagesziel. Der nachfolgende Abschnitt fällt wieder in die Kategorie „absolut nicht empfehlenswert und einem Schweizer Fernwanderweg unwürdig“, wiederum bereue ich es, den Aufstieg von Balmberg zum Vorderweissenstein nicht über den Grat gemacht zu haben.

Erst als ich mich unterhalb Hinterweissenstein von der Wanderautobahn verabschiede, kommt wieder etwas Stimmung auf. Der Wald im Rüschgraben ist menschenleer und aufgrund der vielen umgestürzten Bäume und dem sumpfigen Pfad ziemlich anspruchsvoll. Im Chli-Chessel begegne ich noch einer gwundrigen Gämse, danach geht‘s auch schon runter nach Gänsbrunnen. Auf dem Weg nach Corcelles entdecke ich noch allerlei Gspässiges, darunter den Tunnelkino-Zug und den Sikypark. Als ich am Fusse des Mont Raimeux ankomme ziehen dunkle Wolken auf…

Der Aufstieg nach Raimeux des Crémines ist steil und unterhaltsam, mit einsetzendem Regen sind gewisse Kehren nun rutschig, ich nehme mir Zeit. Nach der Siedlung wechselt der Wanderweg zu einem „finde deinen eigenen Weg“ über breite Kuhwiesen bis zum Grat oberhalb Golat, typisch Jura eben. Eine letzte kurze Verschnaufpause beim Aussichtspunkt und schon sehe ich mein Tagesziel, das Naturfrendehaus von Raimeux de Grandval vor mir.

Raimeux de Grandval – Grandval (Tag 2)

Gestärkt und ausgeschlafen geht es am nächsten Tag runter nach Grandval, ein kurzer aber schöner Abschnitt. Auch wenn das Wetter überhaupt nicht mitspielt, der Abstieg über die felsigen Abschnitte macht echt Spass! Ein kurzer Sprint zum Schluss und ich erreiche pünktlich den Zug in Richtung Moutier sowie anschliessend über Biel nach Bern. Bis zum nächsten Mal… 😄


Distanz: 40.5km
Höhenmeter: 2’010m hoch / 1’900m runter
Marschzeit: 10h
GPS-Route: SchweizMobil
Beschrieb: Jura-Höhenweg (Nr. 5), Etappe 5 und Etappe 6 (Abschnitt Weissenstein – Hinterweissenstein), Chemin de Raimeux (Abschnitte Corcelles – Sur les Champs Boucher und Sur le Golat – Raimeux de Grandval), Via Jura (Nr. 80), Etappe 4 (Abschnitt Raimeux de Grandval – Grandval)

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