Hike#66 / Waldnacht ob Altdorf – Engelberg

Tag 5 auf der Via Alpina, über Nacht hat das Wetter gehalten doch es künden sich erste kleine Schauer an. Also hopp aus den Federn, frühstücken und alles zusammenpacken. Um sieben Uhr marschiere ich los, direkt über die Eifrutt hoch zum Surenenpass, den Umweg übers Brüsti mag ich mir nicht antun. Am Ende des Waldnachttals wird der Weg kontinuierlich steiler, als ich die Anhöhe zur Eifrutt erreiche, staune ich nicht schlecht. In der rustikalen (Erd-)Hütte sitzt eine Familie mit Kleinkindern am Frühstückstisch! Freundlich weist mit der Vater den Weg übers unterspülte Schneefeld, rückblickend eine wichtige und richtige Auskunft. Ein gutes Stück höher gelange ich auf den offiziellen Wanderweg der Via Alpina, der sich fast komplett unter einem grossen Schneeschild verbirgt. Als mir zwei in ihren dick besohlten Wanderschuhen ständig ausrutschenden Wanderer entgegenkommen, stülpe ich mir meine Steigeisen über die Trailrunningschuhe und wähle die Direttissima hoch, so geht das! 😉 Oben angekommen eröffnet sich mir ein schönes Panorama, doch der Nebel drückt schon von unten hoch, so bleibe ich nicht lange auf dem Sattel…

Nun geht es also bereits an den Abstieg nach Engelberg, der nicht ganz so lang wie vom Klausenpass runter nach Altdorf sein soll. Im Blickfeld zu Beginn der Titlis, rechts davon der Grosse Wendenstock, der über dem Jochpass resp. der Engstlenalp thront, Teil-Etappenziel für meine morgige Wanderung. Der erste Viertel des Abstiegs geht lockig-flockig, auf der Blackenalp entdecke ich nebst dem schmucken Blackenchappeli auch eine spezielle Kuh, doch seht selbst. Lust zum Einkehren habe ich nicht, also lasse ich das Beizli links liegen. Ein leichtes Zwicken im linken Fuss lässt plötzlich die Alarmglocken läuten, meine Peroneus brevis – Sportverletzung vor einiger Zeit meldet sich wieder. Deshalb lege ich nun den Schongang ein, und als die Sonne nochmal hervor lugt, gönne ich mir ein verfrühtes Zmittag und ein Nickerchen.

Das zweite Viertel bietet spektakuläre Wasserfälle auf der gegenüberliegen Talseite, mehrere schmackhafte Wasserquellen direkt aus dem Boden raus sowie den Übergang zu lichtem Wald. Das dritte Viertel des Abstiegs führt durch einen farnversetzten dichteren Wald und bis zur Fürenalp-Gondel auf sanften Wiesen. Das letzte Viertel verläuft zuerst auf dem rollstuhlgängigen Engelberger Rundweg (Schotter nervt!) und dann über rund 2km Asphalt, beides nicht gerade Via Alpina – gerecht finde ich, item! Im Städtli angekommen gibt‘s zum Zvieri mal eine Coupe Dänemark, dann wird in die Jugendherberge eingecheckt und geduscht, draussen schüttet es aus Kübeln. Schliesslich verköstige ich mich im Restaurant Espen mengenmässig im grossen Stil, dann geht es zurück die Beine hoch lagern, draussen kracht es im minutentakt gewaltig… 😃


Distanz: 21.7km
Höhenmeter: 980m hoch / 1’375m runter
Marschzeit: 6h20
GPS-Route: SchweizMobil
Beschrieb: Via Alpina (Nr. 1), Etappe 7 (Abschnitt Höchiberg – Engelberg)

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