Hike #54 / Meiringen – Brienz – Interlaken

Vierte Etappe meiner Fernwanderung entlang der Aare von der Quelle zur Mündung (siehe Hike#46 und Hike#50), aufgrund des vielen Schnees, der oberhalb rund 1’000 m.ü.M. liegt und des regnerischen Wetters entlang des Juras, marschiere ich frühmorgendlich in Meiringen los mit Tagesziel Interlaken West. Ganz zu Beginn folgt der Wanderweg der noch schmalen und stark begradigten Aare, vorbei am Wasserfall des Falcherenbach. Nach rund dreiviertel Stunden steige ich den Birglenwald hoch, von wo sich ein immer schönerer Blick auf Wandelhorn, Wildgärst und Oltschiburg eröffnet. Ich weiss nun glaube ich, wo ich beim Begehen der Via Alpina – wenn möglich diesen Sommer – eine Alternativroute von Meiringen nach Lauterbrunnen suchen werde, Wandelalp lässt grüssen! 🙂

Weiterhin dominierend der Blick nach Süden, und damit auch auf den Flughafen Meiringen. In Brienzwiler stosse ich dann auf die Via Jacobi, die vom Brünigpass runterkommt und mich über das von seinen Holzschnitz-Kühen bekannte Dörfchen Hofstetten nach Schwanden und schliesslich Brienz führt.

Kurz oberhalb von Brienz dann der einem wiederkehrend den Atem raubenden Ausblick auf den türkisfarbenen Brienzersee. Immer wieder witzig auch die verschiedensten Holzskulpturen am Seeufer. Am Dorfende von Brienz beschliesse ich einen Abstecher vom Jakobsweg zu machen (da bereits einmal gelaufen, siehe Hike#21) und erst oberhalb Wildbach zum Höhenweg hoch zu steigen und die kleine Hängebrücke zu nehmen. Im Wald dann die überraschende Arbeitsstelle eines Holzbildhauers… Da die grosse Hängebrücke beim Unterweidligrabe winterbedingt noch geschlossen ist (nicht begehbar, weil schlicht und ergreifend der Boden fehlt!), muss ich der Umleitung weiter unten durch den Grosswald und dann steil nach dem Graben wieder hoch zum Wanderweg. Schweisstreibend aber dennoch schön!

Auf dem Weg runter nach Oberried begegne ich einem Team von Förstern, die mittels Einsatz eines Vollernters und einer mobilen Seilbahn die aufgrund der Winterstürme vielen umgeknickten Bäume verarbeiten und zum Abtransport bereitstellen, sehr eindrücklich! Kurz danach kreuze ich auch noch eine kleine Frühlingslawine, die den Waldweg komplett verschüttet hat. In Oberried begrüsst mich dann das Betongässli sowie ein ruppiger Gegenwind. Der letzte Aufstieg führt mich hoch zum Farlouwigraben, der gemäss App leider gesperrt ist, den ich jedoch aufgrund fehlender Alternative – Zug oder Marsch der Hauptstrasse entlang erachte ich nicht als Option – trotzdem ansteuere. Von der Naturgewalt der Frühlingslawine (gut und gerne 2m dick ist sie, bestehend aus Schnee, Eis, Erde, Blätterwerk und massig Totholz) beeindruckt, kreuze ich sie trotz Wegsperrung. Die restlichen rund 8km sind eher unspektakulär und führen durch Ringgenberg entlang des See-Endes und der Aare, teilweise erhöht resp. direkt am Ufer bis nach Interlaken, wo ich müde aber happy in den Intercity nach Bern steige. Rund 165km to go… 😉


Distanz: 34.5km
Höhenmeter: 990m
Marschzeit: 6h45
GPS-Route: SchweizMobil
Beschrieb: Via Jacobi (Nr. 4), Etappe Nr. 9 (Abschnitt Brienzwiler – Interlaken)

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