Day#119 / Sitkum Creek – Image Lake Junction (km 4043-4095)

Einer meiner härtesten Tage geht zu Ende, es lief nicht alles so wie geplant… Am Morgen früh ist die Welt noch in Ordnung, es hat nicht wirklich geregnet, ich bin ziemlich gut erholt. Nach dem Frühstück geht‘s direkt zum Sitkum Creek, den es zu queren gilt, easy peasy. Dreiviertelstunden später steht ein anderes Kaliber auf dem Programm, der Kennedy Creek führt relativ viel Schmelzwasser, gut bin ich früh dran. Das Queren gestaltet sich aufgrund eines Baumstamms recht einfach, mittig ist er jedoch überspült, deshalb gibt‘s mindestens einen nassen Fuss. Eine Schrecksekunde erlebe ich ganz zum Schluss, als ich ausrutsche und das Gleichgewicht verliere aufgrund des lose getragenen Rucksacks, dank der Baumwurzeln kann ich mich gerade noch auffangen, ansonsten das Uterfangen ein feuchtes Ende genommen hätte. Danach geht es streng hoch entlang des seitlichen Grats am Kennedy Creek, dann in die nächste Furche runter unter wieder hoch. Nach einer gewissen Zeit komme ich über die Waldgrenze, und von da an ist die Aussicht – trotz des schlechten Wetters – saumässig gut! Auf dem Fire Creek Pass gönne ich mir eine frühe Mittagspause, die aufgrund des aufkommenden Regens etwas kurz ausfällt.

Der Abstieg zum Mica Lake ist noch spassig, dann beginnen die Switchbacks und mit ihnen unzählige Blowdowns im mittleren Teil, konplett überwucherter Trail im unteren Teil. Mnnshoch sind sowohl die quer zum Trail liegenden Baumstämme als auch die seitlich des Trails wachsenden Sträucher, Fahrne und Bäumchen, saumässig anstrengend. Und unten beim Milk Creek angekommen ist der Fluss so am reissen und das Ufer überwachsen, dass ich gleich den nächsten Aufstieg in Angriff nehme. Dieser ist obermühsam, echt ein Type 2 Fun, dafür geht es im Kessel unterhalb des Kennedy Peaks schön weiter.

Der letzte Abstieg für heute in den Vista Creek und dann weiter entlang des Suiattle River mutiert zum absolten Blowdown-Albtraum. Die schiere Anzahl, Grösse und Lage der umgestürzten Bäume zum Trail ist so wahnwitzig, dass ich nach einer Weile nur noch Lachen kann. Ich komme kaum vorwärts, und als Jux veranstalte ich ein selbstinszeniertes Blowdown-Posing. 😂

Als ich gegen acht Uhr bei der Brücke über den Siuattle River nach einem Campingplätzchen Ausschau halte, ist alles besetzt, mir bleibt also nichts anderes übrig als noch eine Nighthiking-Session anzuhängen. Nicht allzu weit werde ich fündig, und kuschle mich nach dem Nachtessen in den warmen Schlafsack.


2 Kommentare

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Wow, was für ein Kontrast-Programm (mal wieder).
Und die Bäume sind echt heftig. Dein Blowdown-Posing ist mit einer der besten Serien, die Du hier gepostet hast 😆😆

Thnx! Ich werde als derjenige in die Geschichte des PCT eingehen, der mit dem Blowdown-Posing begonnen hat! 😁

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