Day#84 / South Fork Scott River – Sawyers Bar Road (km 2541-2574)

Wissend, dass ich „nur“ etwas über dreissig Kilometer bis zum Highway nach Etna vor mir habe, nehme ich es heute etwas gemütlicher mit aufstehen. Ich hab‘s auch nötig ein wenig länger zu schlafen, denn ab drei Uhr in der früh zündet mir der Super-Vollmond direkt ins Zelt, es ist taghell und ich für eine gute Stunde hellwach… Die ersten zwei Stunden geht‘s nur hoch, zwar gemächlich, ich spüre aber den Vortag in den Beinen. Trotz einiger Bärenhaufen (engl. bear scat) auf dem Trail – ich erspare euch hier die Fotos – begegne ich keinem.

Als ich in den Russian Wilderness genannten Abschnitt des Klamath National Forest gelange, ändert sich die Umgebung ziemlich schlagartig und zu meinem Gefallen. Es wird felsiger und schroffer, das geht mit einer grösseren Fernsicht einher, ein Teil des Trails führt jedoch durch einen verbrannten Sektor mit unzähligen umgefallenen Bäumen, sehr anstrengend! In diesem begegne ich zwei Rangern, die – wie sie mir erzählen – jeweils für vier Tage am Stück im Wald Aufräumarbeiten erledigen und übernachten. Beeindruckend auch die mannsgrosse Säge… Kurz darauf mache ich bei einem lustig sprudelnden Bach Mittagspause. Danach geht es nach kurzem Aufstieg kontinuierlich runter zum Highway, wo ich und eine andere Hikerin von Eric, einem Trailrunner und Geschäftsführer der Noble Coffee Kaffeerösterei aus Ashland mit seinem Auto runter nach Etna mitgenommen werden. Um kurz vor vier geniesse ich einen Vanille-Milkshake, lecker!

Etna ist ein wenig auseinander gezogenes Städtchen, doch alles in Gehdistanz, und sehr hikerfreundlich. Politisch versucht Etna einen eigenen, unabhängigen Weg zu gehen, auch sonst sind die Bewohner:innen teilweise etwas speziell. Viele alten Autos entdecke ich hier und da in den Vor- und Hinterhöfen, echt cool. Vor dem „zur Ruhe legen“ im Etna State Park gehe ich noch zur Post, wo mir – oh Schreck – mitgeteilt wird, meine Bouncebox mit rund 1000$ an Equipment darin sei verschollen, ich solle am Samstag nochmal vorbeikommen. Dafür habe ich von Immo und Pascale, den zwei Bernern, eine Resupplybox geerbt, das erspart mir heute noch gross einkaufen zu müssen. Ich wasche noch meine sämtlichen Kleider beim Laundromaten und organisiere mir noch Dusch-Tokens sowie ein Frottéetuch, doch als ich um zehn Uhr kurz ins Zelt krieche, um Seife & Co. zu holen, läuft die Sprinkleranlage im Park an, deshalb heisst es alles dicht machen und morgen früh duschen. Dafür ist nun mein Zelt sauber! 🙂


2 Kommentare

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Salut Thierry,
wunderschön, die Farben auf den Bildern und die speziellen Blumen 🌸
Hoffentlich taucht die Box doch noch auf.
Gute Weiterreise! 👋🏼
Ralph

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