Die Nacht war angenehm frisch, als ich aufwache habe ich jedoch starke Glieder- und Gelenkschmerzen, meine Halsdrüsen sind geschwollen und tiefes Atmen schmerzt. Kurzum: Ich fühle mich wie vom Traktor überfahren, wohlwissend dass ich ich heute ein paar Kilometer zurücklegen sollte, mein Essen reicht maximal für fünfeinhalb Tage… Ich packe meine Siebensachen zusammen und laufe los, jeder Schritt eine Qual in Knien und Hüfte, die Schultern brennen schon nach einem halben Kilometer. Eine wahrhaft ungewohnte Situation für mich! Es geht hoch ins angrenzende Tal, immer wieder gilt es Bäche und Flüsse zu queren, kurz vor dem Miller Lake zieht ein beissender Wind auf und es beginnt zu schneien, na dann mal Prost! Die Umgebung ist wunderschön, ich bin aber mehrheitlich mit mir selbst beschäftigt, andauernd muss ich Softshell und Windjacke an- und ausziehen.
Nach dem Miller Lake dreht der Trail in den Matterhorn Creek ein, jedoch weit und breit kein Matterhorn-ähnliches Gebirge in Sicht. Im Meadow muss ich bereits Pause machen, es hat sich noch ein leidiges Kopfweh hinzu gesellt. Kurz darauf biegt der Trail rechts in den Wilson Creek ein, der zum Benson-Pass führt. Der Wind macht mir echt zu schaffen, ich friere, oder dann ist es Fieber. Auf der Passhöhe angekommen sind schon ein paar Hiker:innen beim Lunch, ich jedoch ohne Wasser steige noch zur nächsten Quelle ab, dort gibt‘s dann Zmittag uns ein Mittagsschläfchen an der sich langsam bemerkbar machenden Sonne…
Die halbe Stunde Powernap hat mir gut getan, gestärkt folge ich dem Trail noch knapp 10km bevor ich mein Zelt rekordverdächtig früh zur Zvieri-Zeit aufstelle. Diese Grippe – sofern‘s denn eine ist – soll morgen verflogen sein, darum nehme ich mir nun Zeit zum Entspannen und auskurieren. Gut habe ich ein paar Medikamente dabei… 🥸
1 Kommentar
KommentierenWow, das tönt jetzt gar nicht gut. Aber das es weitere Einträge gibt, gehe ich mal davon aus, dass Du überlebt hast.
Ja, so eine Grippe kann einem den Tag ruinieren. Wünsche Dir viel Kraft!