Day#48 / Bear Ridge – Duck Lake (km 1406–1442)

Der heutige Tag war ein stetes hoch und runter, nicht stimmungsmässig sondern den Trail betreffend. Der Beginn auf dem Bear Ridge ist phänomenal, bei einer solchen Aussicht zu frühstücken ein Privileg von uns glücklichen Hikern. Danach heisst es jedoch in mehreren Kehren auf den eigentlichen Bear Ridge hochzugehen und dann rund 7km zuerst gemächlich, dann steil runter zur Brücke am Mono Creek. Das Tal, der zugehörige Pass wie auch die überquerte Brücke wurden nach dem Indianerstamm der Mono benannt, die hier mal lebten.

Nach der Brücke windet sich der Trail stetig steiler zuerst dem Fluss nach, danach der gegenüberliegenden Talseite zum tosenden Wasserfall hoch, wunderschön und kühlend, denn die Sonne brennt unbarmherzig runter. Auf dem Plateau angekommen geht‘s gleich steil weiter hoch, der eigentliche Silver Pass ist ganz zuhinterst im Tal „versteckt“. Ich beschliesse vor dem letzten Aufstieg zum Pass mein Mittagessen zuzubereiten und mich auszuruhen, die Aussicht ist wieder einmal beeindruckend.

Gestärkt und etwas ausgeruht geht es an die letzten knapp 200 Höhenmeter bis zum Pass und auf den dahinterliegenden Hügel, was sich für das Panorama mehr als lohnt. Dort treffe ich meine Sierra-Buddies Charly, Max, Lostboy und PJ, die ihrerseits Mittagspause machen.

Der Abstieg wird aufgrund pflotschigsn Schneefeldern und überflutetem Trail sehr mühsam. Als ich unter die Baumgrenze gelange, fange ich über ein paar Dinge zu grübeln an, und so geschieht es, dass ich beim Abdrehen in einem Switchback Auge in Auge zu einer ausgewachsenen Hirschkuh stehe. Noch bevor ich irgendwie reagieren kann, macht das gleichgrosse Tier auf dem Absatz kehrt und spurtet den Trail runter. Ich bleibe einen Augenblick vollkommen baff einfach stehen… Der weitere Abstieg bis zum Eindrehen in den Fish Creek ist unspektakulär aber dennoch schön.

Kaum unten angekommen heisst es Fluss queren und direkt wieder gut und gerne 400 Höhenmeter hochsteigen, was aber nach dem erklommenen Sattel folgt, verschlägt mir die Sprache. Der Virginia Lake vor der südlich gelegenen Bergkulisse schaut unwirklich aus, quasi wie der Bachalpsee oberhalb Grindelwald vor der Wetterhorn bis Eiger – Kulisse, einfach mindestens Faktor 20 grösser… muss man gesehen haben, mein Fazit!

Danach geht‘s auch gleich wieder hoch und runter zum Purple Lake, der viel kleiner und in einem Kessel eingebettet ist. Manche Hiker haben sich bereits niedergelassen und sind am Fischen, sicher keine schlechte Idee. Ich ziehe jedoch weiter in Richtung Duck Lake, und ja, es geht wieder hoch und runter. Die Aussicht weiss wieder zu überzeugen, der Höhenweg ist angenehm zu begehen. Ich komme als erstes bei den Tentsites an, richte mich gleich ein und esse mit einem Tschechen mein Dinner. Bis zum Trailhead in Reds Meadow sind‘s noch knapp 20km, der Resupply-Stop in Mammoth Lakes ist in greifbare Nähe gerückt! 😊


3 Kommentare

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Wow, wieder Hammer-Bilder. Dieses Auf-und-Ab würde mich ja killen, aber die Aussicht entschädigt echt.
Ich bin froh, dass Dein Abenteuer so gut läuft und Dich so befriedigt! Weiter so!

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