Die Nacht war zugig, die sturmartigen Winde, die ĂŒber uns hinwegzogen, liessen das Totholz Ă€chzen und knarzen, das Rauschen in den Baumkronen war teilweise ohrenbetĂ€ubend. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass diejenigen welche auf dem Grat oben ĂŒbernachtet haben, kaum zur Ruhe gekommen sind. Dann hatte ich ja GlĂŒck im UnglĂŒck⊠Ich stehe frĂŒh auf, denn der Trail ĂŒber die Ostflanke des San Jacinto – Massivs wird wegen der schweren SchĂ€den an der Vegetation hervorgerufen durch Wassermangel, Wind, Unwetter und BrĂ€nden anstrengend. Das Tragische: Im 2013 sei ein Grossteil des Waldes wegen eines vorsĂ€tzlich gelegten Brandes zerstört worden, so die Aussage eines lokalen Hikers; ein wenig Recherche zum Mountain Fire zeichnet ein etwas anderes Bild. Item, bis hoch zur Apache Spring ist vor allem der Wind die Herausforderung, er blĂ€st so stark, dass es mich mehrfach fast von den Beinen fegtâŠ
Bei km 273 werde ich daran erinnert, wie gefĂ€hrlich der PCT an gewissen Stellen sein kann, denn hier verstarb im Jahr 2020 ein junger Hiker, der in relativ stark abschĂŒssigem GelĂ€nde bei winterlichen Bedingungen vom Weg abkam und abstĂŒrzte. Aktuell trage ich in meinem Rucksack die notwendige AusrĂŒstung mit, um sicher Schneefelder und dergleichen queren zu können, es fehlt hierzu jedoch der Schnee gĂ€nzlich! Meine Herausforderung ist aktuell in der verunstalteten Landschaft meinen Weg zu finden und zu bahnen, die schiere Menge an zu ĂŒbersteigenden BaumstĂ€mmen alleine bremst mich komplett aus⊠Die Aussichten sind wie immer eindrĂŒcklich, meine Stimmung kippt jedoch ins Gereizte.
Zwei weitere Beobachtungen beschĂ€ftigen mich. Einerseits gibt es gigantisch grosse BĂ€ume, die scheinbar von Innen her ausgebrannt sind, bevor sie umknickten. Schon nur die Vorstellung daran schmerzt. Andererseits riecht es ab und zu betörend sĂŒsslich auf dem Trail, und da kommt mir die Aussage eines Ă€lteren Hikers am zweiten Tag in den Sinn: âIf you smell weed on the trail, call out for hikers. If you donât get an answer, itâs gonna be poodle dog bush.â Und effektiv, es mehren sich die Hinweise auf diese Allergien auslösende, von Hikern gefĂŒrchtete Pflanze, die vor allem nach WaldbrĂ€nden wuchert⊠und ja, ihre Form hat durchaus eine Ăhnlichkeit mit Hunden! đ
Nach einer gefĂŒhlten Unendlichkeit gelange ich auf das Tahquitz-Plateau, wo der Wald unversehrt ist, so macht Hiking Spass, wunderbar. Hier und da liegt noch etwas Schnee, doch ich komme zĂŒgig voran. Bei der Saddle Junction verlasse ich den PCT um mittels Devilâs Slide Trail runter nach Idyllwild zu gelangen, einem lauschigen BergstĂ€dtchen, wo ich mir einen Zeroday genehmigen werde. Ausruhen, WĂ€sche waschen und viel Essen steht auf dem Programm⊠đ
5 Kommentare
KommentierenWow, wieder mal tolle Bilder, spannende EindrĂŒcke und wie immer spannend.
Wieder was botanisches gelernt.
Der Burger sieht lecker aus, geniesse Deinen Zero-Day!!
Bin gerade im Kernteam OLA25 und Hugo wird gleich informieren, wie es weitergeht … Spannung pur.
Ohlala 25⊠Viel Spass!
Wow, wieder mal sehr cool.
Keine Ahnung, warum mein vorheriger Kommentar verschwunden ist, aber ich bin nach wie vor begeistert.
In Idyllwild: unbedingt Kaffee trinken und dem GmeindsprĂ€si die Pfote schĂŒttelnđWeiterhin viel Spass, es sieht super aus bei dir!
Word! đ