Day#54 / Half Dome (Sidetrail)

Ich habe wunderbar geschlafen, das Wetter prĂ€sentiert sich prĂ€chtig, ich bin hungrig auf den Halfdome! Da wir am Vortag schon gut und gerne die halbe Höhendifferenz vom Yosemite Valley zum Halfdome hinter uns genracht haben (insg. rund 1’600m), können wir es ziemlich locker angehen, den die TagesausflĂŒgler werden erst auf zehn Uhr bei den Fixseilen ankommen und mit Hochkraxeln beginnen. Bereits eine Stunde spĂ€ter stehen wir vor dem Ranger, der die Permits zur Halfdome-Besteigung kontrolliert. Nach einer knappen Instruktion geht‘s los! Bis zum Subdome, das ist der Sattel auf dem Stahlseile verankert sind, welche schnurgerade auf dem BergrĂŒcken zur Spitze fĂŒhren. Bereits beim Hochgehen wird es gewissen mulmig und sie bleiben unten. Ich ziehe los, und zugegebenermassen braucht der Aufstieg schon eine gewisse Kondition in den Beinen und vor allem in den Armen. Das steilste StĂŒck ist happig aber auch ohne GstĂ€ltli und Sicherheitsschlaufen machbar. Übermut kann schnell schmerzhaft enden, erinnere ich mich an die AusfĂŒhrungen des Rangers: Bereits einige Male haben sich ungeduldige oder sich ĂŒberschĂ€tzende Personen fĂŒrs Ausweichen oder Überholen ausserhalb der Drahtseile begeben, sind ausgerutscht und die konvexe Felswand runtergepurzelt, immer mit tragischem Ende
 Oben angekommen geniessen wir unser zweites FrĂŒhstĂŒck zur phĂ€nomenalen Aussicht. Vor allen der Blick ins Tal begeistert mich. Beim Fotos knipsen fĂ€llt der Blick auf die senkrechte, teils ĂŒberhĂ€ngige Felswand, und da ist die Vorstellung, dass gewisse Extremkletterer Ă  la Honold & Co. diese free solo klettern d.h. alleine und ohne Seil, ziemlich heftig.

Noch bevor der Andrang am Subdome zu gross wird, beginnen wir mit dem Abstieg. Mir macht der VorwĂ€rtsabstieg keine MĂŒhe, meine selten auftretende Höhenangst greift heute nicht, meine zwei Kumpels Baba und Lostboy bekunden ziemlich MĂŒhe. Etwa in der HĂ€lfte des Abstiegs plumpst plötzlich etwas oberhalb von mir auf den Felsen und poltert an mir vorbei, ich denke ans Schlimmste, es ist jedoch nur eine volle Trinkflasche
 uff! Danach geht es wieder runter zum Little Yosemite Valley Campground, es gibt Mittagessen und es heisst danach zusammenpacken. Vorher gönne ich mir aber noch ein kurzes Bad im eiskalten Fluss, saumĂ€ssig erfrischend!

Gegen zwei Uhr machen wir uns auf den Weg ins Tal runter. Wie erwartet wimmelt es nun von Touristen aller Art, und es ist mĂŒhsam mit unserem GepĂ€ck an ihnen vorbei zu kommen. Im Tal herrscht dann noch das Shuttlebus-Chaos, irgendwie schaffen wir es dann doch noch zum Camp 4, wo wir vergeblich versuchen, einen Hitch zurĂŒck zum PCT zu kriegen. Keine Chance! Schliesslich essen wir mal einen nĂ€hrenddn Burger im Valley Lodge und organisieren uns die Bustickets fĂŒr die RĂŒckfahrt mit dem Hikerbus am Folgetag. MĂŒde aber happy schlagen wir, zugegebenermassen ziemlich illegal, unsere Zelte im Camp 4 – Campground, und geniessen eine heisse Dusche vor dem zu Bett gehen.


2 Kommentare

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Wow, herzlichen GlĂŒckwunsch
Das kann ich sehr gut verstehen, dass Du den unbedingt machen wolltest. Sackstark.
Warum ist es illegal, im Campground zu campen?

Alut Thierry,
Fantastisch, freut mich dass es funktioniert hat mit dem Halfdome.
Auch die kleinen Halfdome’s auf dem viertletzten Bild und vorher sehen cool aus đŸ€©
War das Campen illegal, weil nicht angemeldet?
Gute Weiterreise!

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