Ich habe wunderbar geschlafen, das Wetter präsentiert sich prächtig, ich bin hungrig auf den Halfdome! Da wir am Vortag schon gut und gerne die halbe Höhendifferenz vom Yosemite Valley zum Halfdome hinter uns genracht haben (insg. rund 1’600m), können wir es ziemlich locker angehen, den die Tagesausflügler werden erst auf zehn Uhr bei den Fixseilen ankommen und mit Hochkraxeln beginnen. Bereits eine Stunde später stehen wir vor dem Ranger, der die Permits zur Halfdome-Besteigung kontrolliert. Nach einer knappen Instruktion geht‘s los! Bis zum Subdome, das ist der Sattel auf dem Stahlseile verankert sind, welche schnurgerade auf dem Bergrücken zur Spitze führen. Bereits beim Hochgehen wird es gewissen mulmig und sie bleiben unten. Ich ziehe los, und zugegebenermassen braucht der Aufstieg schon eine gewisse Kondition in den Beinen und vor allem in den Armen. Das steilste Stück ist happig aber auch ohne Gstältli und Sicherheitsschlaufen machbar. Übermut kann schnell schmerzhaft enden, erinnere ich mich an die Ausführungen des Rangers: Bereits einige Male haben sich ungeduldige oder sich überschätzende Personen fürs Ausweichen oder Überholen ausserhalb der Drahtseile begeben, sind ausgerutscht und die konvexe Felswand runtergepurzelt, immer mit tragischem Ende… Oben angekommen geniessen wir unser zweites Frühstück zur phänomenalen Aussicht. Vor allen der Blick ins Tal begeistert mich. Beim Fotos knipsen fällt der Blick auf die senkrechte, teils überhängige Felswand, und da ist die Vorstellung, dass gewisse Extremkletterer à la Honold & Co. diese free solo klettern d.h. alleine und ohne Seil, ziemlich heftig.




























Noch bevor der Andrang am Subdome zu gross wird, beginnen wir mit dem Abstieg. Mir macht der Vorwärtsabstieg keine Mühe, meine selten auftretende Höhenangst greift heute nicht, meine zwei Kumpels Baba und Lostboy bekunden ziemlich Mühe. Etwa in der Hälfte des Abstiegs plumpst plötzlich etwas oberhalb von mir auf den Felsen und poltert an mir vorbei, ich denke ans Schlimmste, es ist jedoch nur eine volle Trinkflasche… uff! Danach geht es wieder runter zum Little Yosemite Valley Campground, es gibt Mittagessen und es heisst danach zusammenpacken. Vorher gönne ich mir aber noch ein kurzes Bad im eiskalten Fluss, saumässig erfrischend!

















Gegen zwei Uhr machen wir uns auf den Weg ins Tal runter. Wie erwartet wimmelt es nun von Touristen aller Art, und es ist mühsam mit unserem Gepäck an ihnen vorbei zu kommen. Im Tal herrscht dann noch das Shuttlebus-Chaos, irgendwie schaffen wir es dann doch noch zum Camp 4, wo wir vergeblich versuchen, einen Hitch zurück zum PCT zu kriegen. Keine Chance! Schliesslich essen wir mal einen nährenddn Burger im Valley Lodge und organisieren uns die Bustickets für die Rückfahrt mit dem Hikerbus am Folgetag. Müde aber happy schlagen wir, zugegebenermassen ziemlich illegal, unsere Zelte im Camp 4 – Campground, und geniessen eine heisse Dusche vor dem zu Bett gehen.











2 Kommentare
KommentierenWow, herzlichen Glückwunsch
Das kann ich sehr gut verstehen, dass Du den unbedingt machen wolltest. Sackstark.
Warum ist es illegal, im Campground zu campen?
Alut Thierry,
Fantastisch, freut mich dass es funktioniert hat mit dem Halfdome.
Auch die kleinen Halfdome’s auf dem viertletzten Bild und vorher sehen cool aus 🤩
War das Campen illegal, weil nicht angemeldet?
Gute Weiterreise!