Eigentlich wollten wir heute (im zweiten Anlauf) vom Brienzer Rothorn dem Grat nach zum Harder wandern, doch das Wetter nördlich der Alpen hat uns auch heute einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auf den Tipp unseres Arbeitskollegen Oli einen Abstecher ins Wallis zu machen, entscheiden wir – das sind Dani, Moni und ich – uns für eine Route entlang der Suonen ob Visperterminen. Frühmorgends geht’s los, mit dem Zug von Bern über Visp nach Stalden, dann mit der Gondel hoch ins noch nebelverhangene Gspon. Hinter dem höchstgelegenen Fussballplatz Europas – der Ottmar Hitzfeld Gspon Arena – starten wir gemächlich, federnden Schrittes durch Kiefernwäldchen, ab und zu eröffnet sich uns eine schöne Aussicht ins Tal.
Kurz vor dem Gibidumpass drehen wir rechts ab und nehmen den (uns unverständlicherweise auf den Wanderkarten nicht eingezeichneten) blau-weiss markierten Alpinwanderweg direkt zum Ochsenhorn. Irgendwie bin ich froh, dass die Sonne noch nicht auf uns niederbrennt, denn der Weg ist steil und meine noch nicht ganz auskurierte Erkältung macht mir zu schaffen.
Ab rund 2600 m.ü.M. beginnt die Kraxelei dem Grat entlang bis hoch zur Spitze des Ochsehorns, wo wir auf einen heimischen Trailrunner treffen und unser Mittagessen genüsslich verspeisen. In Erinnerung bleiben uns auch die zutraulichen wollenen Kollegen auf dem Weg zur Spitze.
Mit etwas Geduld erhaschen wir ein paar schöne Panoramen, der komplette Rundumblick bleibt uns jedoch verwehrt. Noch einen Blick zurück und schon begeben wir uns auf den Abstieg in Richtung des Blausees. Der Gedanke hier mal wild zu campieren und das Mattwaldhorn (3’249 m.ü.M.) zu besteigen, speichern wir unter «geplante Hikes» ab. Der Weg hinab ist bei weitem nicht so beschwerlich als hoch zum Gipfel (auch nur weiss-rot markiert), das Ochsehorn sieht von dieser Seite auch gar unspektakulär aus. Wir sind froh, die Besteigung von Gspon her gemacht zu haben.
Unterhalb des Blausees treffen wir auf den Suonen-Weg, der schnurgerade bis zum Gibidumpass sich ‹gen Norden zieht. Wir biegen rechts ab und umrunden den Talkessel des Fulmoos in Richtung Bistinepass. Schon bald ist auch dieser überschritten und schon geht es Richtung Simplonpass, dem Postauto und Apéro in Brig entgegen. Letzteres geniessen wir schliesslich im Zug, denn ganz Brig hat einen flächendeckenden und anhaltenden Stromausfall zu beklagen, nur die Bahn fährt… Danke Dani und Moni für den schönen Tag! 🙂
Distanz: 23.4km
Höhenmeter: 1’642m
Marschzeit: 7h30
GPS-Route: SchweizMobil
Beschrieb: Alpenpässeweg (Nr. 6), Etappe 14 (ohne Abschnitt Gibidumpass bis unterhalb Schwarzbach)